Du
bist Student und hast kein Geld? Oder machst dieses Jahr dein Abitur und weißt
noch nicht, wie du dir dein Studium finanzieren kannst? Da gibt es ganz viele
Möglichkeiten. Von Minijobs, Werksstudentenjobs und Bafög über Stipendien, ich
habe fast alles ausprobiert. Und ich möchte meine Erfahrungen zum Thema
Stipendium gerne mit dir teilen.
Da
ich auf einer privaten Hochschule studiere – wirklich teuer –, habe ich schon
in der Schulzeit fieberhaft nach Möglichkeiten gesucht, die Studiengebühren
bezahlen zu können. Dabei habe ich auch nach Stipendien gesucht. Leider konnte
ich mich bei einigen Begabtenförderungswerken gar nicht bewerben, weil mein
Studium halt privat und dazu noch dual ist. Meine Bewerbung bei der
Konrad-Adenauer-Stiftung endete mit einer Absage. Das hat mich erstmal ziemlich
demotiviert und ich habe mich das erste Jahr durch Bafög und mehrere Jobs über
Wasser gehalten.
Aber
zum Glück habe ich zum dritten Semester wieder angefangen nach Stipendien zu
suchen. Nicht jedes Stipendium ist gleich, die Anforderungen sind oft ganz
unterschiedlich, deshalb darf man eine Absage nicht gleich persönlich nehmen
und muss einfach weiter nach Stipendien suchen, die besser passen. Und auch,
wenn du nicht den perfekten Notendurchschnitt hast, solltest du dich über die
Angebote informieren. Es gibt auch einige Stipendien, die sich nicht nur an
Studenten mit überdurchschnittlichen Leistungen wenden. Zum Suchen nach dem
richtigen Stipendium kann ich diese Seiten empfehlen:
Im
dritten Semester habe ich mich auf das Deutschlandstipendium beworben –
erfolgreich. Das Stipendium gilt immer für ein Jahr und die Stipendiaten
erhalten 300 Euro Büchergeld monatlich. Kurz vor Ablauf des Jahres habe ich
mich erneut beworben und erhalte immer noch das Deutschlandstipendium. Das
nimmt mir eine große Last von den Schultern. Was ich an dem Stipendium leider
vermisse, ist der Austausch mit anderen Stipendiaten und eine ideelle
Förderung. Deshalb habe ich mich im dritten Semester (glaube ich) auch noch auf
das MLP Stipendium beworben, hatte aber leider keinen Erfolg und bin schon vor
dem Auswahlwochenende rausgeflogen. Im vierten/fünften Semester wurde ich von
einem Professor für die Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen.
Aber nicht aus reinem Glück. Ich wusste, dass meiner Hochschule und meinen
Professoren ihr Vorschlagsrecht scheinbar nicht präsent war, deshalb habe ich
den Professor aktiv gefragt, ob er sich vorstellen könne, mich vorzuschlagen.
Klingt ziemlich blöd, aber manchmal muss man halt etwas nachhelfen… Letztes
Wochenende war ich beim Auswahlverfahren, gestern habe ich leider eine Absage
erhalten. Trotzdem bin ich froh und bereue es nicht, so viel Zeit in meine
Bewerbung gesteckt zu haben. Ich habe beim Auswahlwochenende unheimlich tolle
Menschen kennengelernt und sehr viel über mich selbst erfahren. Das
Auswahlverfahren besteht aus sechs Diskussionsrunden, in denen jeweils ein
Teilnehmer ein Referat über ein beliebiges Thema halten muss und zwei
Einzelgesprächen. Ich habe mein Referat zum Thema Kinder-Bildungsfernsehen
gehalten und war tierisch nervös. Die Diskussionen zu meinem Thema und den
Themen meiner Gruppenmitglieder waren aber ganz in Ordnung. Mein erstes
Einzelgespräch dagegen war der reine Horror. Ich kann nicht allzu gut mit Druck
umgehen und der Gutachter hat mich systematisch auseinandergenommen. Jetzt weiß
ich aber, welche Fehler ich bei zukünftigen, ähnlichen Gesprächen nicht machen
darf. Wenn ich also wieder gefragt werde, welche drei Themen ich als erstes
behandeln würde, wenn ich plötzlich Bundeskanzlerin wäre, würde ich kein Thema
nennen, über das ich nur oberflächlich Bescheid weiß. Mein zweites Gespräch war
ganz angenehm, das ist aber natürlich kein Zeichen dafür, dass ich die
Gutachterin in irgendeiner Weise überzeugen konnte. Ich habe meine eigenen
Chancen nicht allzu hoch eingeschätzt, die Absage hat mich nicht überrascht. Es
wurden aber auch Leute abgelehnt, bei denen ich mir fast sicher war, dass sie
genommen werden. Und bei denen ich mir sicher bin, dass andere Stiftungen sie
garantiert nehmen würden. Deshalb nochmal: Man darf sich auf keinen Fall von
Absagen demotivieren lassen. Wenn mich im Master nochmal jemand vorschlagen
würde, würde ich auch auf jeden Fall nochmal am Auswahlverfahren teilnehmen.
Und auch wenn ich ja schon einige Absagen erhalten habe, kriege ich jetzt seit
anderthalb Jahren das Deutschlandstipendium, es waren also nicht alle Versuche
erfolglos.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen