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Rezension zu "Wir bleiben, wenn wir gehen" von Janne Schmidt



Als ich hörte, dass „Wir bleiben, wenn wir gehen“ ähnlich sein soll wie „Tote Mädchen lügen nicht“, war mir klar, dass ich unbedingt mal einen Blick in das Buch werfen möchte. Das hübsche Cover hat mich noch neugieriger gemacht und der Klappentext versprach eine wirklich spannende Geschichte.
Kann der Roman von Janne aber auch halten, was er verspricht?











Ja und nein. 
Um euch meine Gefühle gegenüber dem Buch zu erklären, hier einmal der Klappentext:

„Nach dem Selbstmord ihrer großen Schwester fällt die 17-Jährige Sage in ein tiefes Loch. Nie hätte sie gedacht, dass ausgerechnet die schöne, beliebte Rose nicht mehr leben will. Doch ein altes Tagebuch, auf das sie durch Zufall stößt, bringt sie ihrer Schwester näher, als es zu Lebzeiten je der Fall war.
Als Sage dann in der Schule zu einer Englisch-AG verdonnert wird, ahnt sie nicht, dass sie dort jede Woche dem einzigen Menschen gegenübersitzen wird, der ganz genau weiß, was mit Rose passiert ist. Sie ahnt nicht, was für dunkle Geheimnisse ihre Schwester an den Rand der Verzweiflung trieben und sie ahnt noch nicht, dass sie sich verlieben wird. Tief, heftig – und in jemanden, für den ihr Herz niemals schlagen dürfte.“

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nach dem Klappentext einen etwas anderen Verlauf der Geschichte erwartet hatte. Einerseits war das sehr gut, weil ich immer wieder überrascht wurde. Ich dachte oft: „Ach, wie vorhersehbar, bestimmt ist das gleich so und so.“ Aber genau so war es dann doch nie. Das spricht auf jeden Fall für Jannes Storytelling. 
Trotzdem hatte ich auch eine gewisse Erwartung an das Ende und irgendwie war ich da doch etwas enttäuscht, dass es ganz anders ausging. Ich werde jetzt nicht sagen, inwieweit anders, damit ich niemanden spoiler, aber der große, erwartete Knall war nicht so laut und ging in eine etwas andere Richtung.
Trotzdem konnte Janne mich überzeugen. Ihr Schreibstil ist flüssig, sie beschreibt die Gefühlswelt der Protagonisten sehr bildlich und baut hier und da schöne Metaphern ein.
Sage ist ein toller Charakter, mit dem ich schnell mitfühlen konnte. Es gibt eine Stelle im Buch, an dem sie mich sogar sehr stolz gemacht hat und ich mir dachte, super Sage, jetzt zeigs ihnen! (Wenn ihr das Buch gelesen habt: ich meine, den Teil in der Schulmensa.)
Der stetige Vergleich mit dem Film Breakfast Club hat sich wie ein roter Faden durch die Geschichte gezogen und mir sehr gut gefallen. (Ich höre jetzt grade übrigens „Don’t you (forget about me)“.)

Im großen und Ganzen hat mir „Wir bleiben, wenn wir gehen“ sehr gut gefallen und ich kann euch eine klare Leseempfehlung geben, wenn ihr Geheimnisse, heikle Beziehungen und emotionale Geschichten mögt. Und wenn ihr Breakfast Club nicht kennt: Guckt ihn. Jetzt sofort. Und schnappt euch danach „Wir bleiben, wenn wir gehen“, kuschelt euch aufs Sofa und genießt eure Weihnachtsferien ♥

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