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Rezension zu "Wir kannten uns" von René Klammer


„Wir kannten uns“ von René Klammer ist keins von den total gehypten Büchern, die in jedem Buchladen an vorderster Front stehen. Um ehrlich zu sein, hätte ich es wahrscheinlich auch niemals gelesen, wenn nicht ein Kollege den Autoren kennen würde und es mir gegeben hätte. Aber im Endeffekt bin ich sehr froh, dass René Klammers erster Roman in meinen Händen gelandet ist.

Das Cover ist vergleichsweise schlicht und unaufdringlich, passt aber irgendwie zu der Stimmung im Buch. Es hat gerade einmal 191 Seiten, ist damit also ziemlich kurz und ich habe es auch schnell durchgelesen.
Im Klappentext steht:

„Frederick verkauft Gießkannen und schreibt einen Wanderführer; seine Freundin möchte heiraten. Alles scheint geregelt, bis ein Foto ihn aus der Bahn
wirft: Ist das nicht Katharina? – Während Frederick noch seinen Platz im Leben suchte, ging Katharina mit den 'Grünen Pinguinen' auf die Barrikaden. Seit 15 Jahren haben sich die beiden nicht gesehen. Für Frederick steht fest: Er muss sie wiederfinden.“

Frederick ist ein sehr sympathischer Protagonist, der aber auf gut deutsch gesagt, irgendwie nicht aus dem Quark kommt. Er hat die Gruppe der jungen Erwachsenen verlassen, sehnt sich aber nach dieser Zeit zurück. Er ist nicht zufrieden mit seinem Job, seiner Freundin, seiner allgemeinen Situation. Katharina ist letztlich eine Flucht für ihn. Ein Grund, alles stehen und liegen zu lassen und noch einmal in die Vergangenheit zu reisen. Ob er auf dieser Reise erfolgreich ist und Katharina finden kann, ist letztlich egal, auch wenn ich durch Frederick immer wieder den Eindruck hatte, dass dann alles gut wäre. Weil er so empfindet.

Klammers Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft. Ich habe das Lesen sehr genossen und Frederick ist mir ans Herz gewachsen, auch wenn ich mich manchmal über ihn geärgert habe und ihm am liebsten in den Hintern getreten hätte. Und manchmal dachte ich auch, dass ich vielleicht öfter so sein sollte wie Katharina: spontan, frech und laut. Sie nimmt die Dinge nicht so hin, wie sie sind, sondern protestiert, wenn ihr etwas nicht passt. Es gibt immer wieder Rückblenden, die die Beziehung zwischen Frederick und Katharina näher erläutern. Diese sind mit einer Nostalgie verbunden, die mir sehr gefallen hat.

Alles in allem ist „Wir kannten uns“ wirklich ein schöner Roman. Insbesondere der Schreibstil hat mich überzeugt und ich würde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen!


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