Geniale Geschichte über die Bedeutung des ewigen Lebens
Autor: Rachel Heng
Erscheinungsjahr: 2018
(bisher nur englisch)
Sprache: Englisch
Verlag: Sceptre
Preis: ca. 13 Euro
Ewiges Leben – klingt verlockend oder? Aber dass die Unsterblichkeit auch ihre Schattenseiten hat, wissen wir doch schon aus etlichen Vampirromanen. Bei Suicide Club geht es im Gegensatz zu diesen jedoch nicht um Blutsauger, sondern die Bewohner des zukünftigen New Yorks.
Inhalt
Die
Lebenserwartung eines jeden Babys wird schon direkt nach der Geburt gemessen
und danach entscheidet sich das gesamte zukünftige Leben, entweder gehört man
zu den Sub-100’s oder zu den Glücklichen, die dank der fortgeschrittenen
Medizin mehr als 200 oder 300 Jahre leben können. Gerüchten zufolge wird es
sogar bald die nächste Generation der Lifer geben, die quasi unsterblich sein
werden. Diese Möglichkeit des ewigen Lebens ist heilig, der Körper muss
geschützt und gepflegt werden, es gibt strikte Regeln. Befolgt man diese kann
die Lebenserwartung noch durch Smartblood®, Diamondskin® und anderen
Verbesserungen des menschlichen Systems erhöht werden.
Lea
und Anja gehören beide zu den Lifern und haben anfangs scheinbar nichts gemein,
doch einige Zwischenfälle verbinden sie miteinander und mit dem Suicide Club.
Die Vereinigung verabscheut die Werte der Gesellschaft, die Regeln, die ein
langes Leben sichern sollen.
Rezension
Ich
finde Rachel Hengs Idee von einer Zukunft, in der die Medizin ein nahezu
unsterbliches Leben ermöglicht sehr spannend und teilweise gar nicht so abwegig
(auch wenn ich keine Ahnung von Medizin habe). Die Geschichte von Lea und Anja
und der Gedanke, welche Schattenseiten dieses Leben mit sich bringen kann,
haben mich zum Nachdenken angeregt und von Anfang an fasziniert. Leider konnte
Suicide Club trotzdem nicht meine hohen Erwartungen zur Gänze erfüllen. Die
Umsetzung hatte einige Mängel, gewisse Aspekte der Geschichte wurden meiner
Meinung nach nicht weit genug ausgeführt und verliefen irgendwie ins Leere. Weiterhin
hatte ich Schwierigkeiten dabei, mich mit Leas Charakter anzufreunden. Ich
konnte nicht immer nachvollziehen, was gerade in ihr vorging. Anja hingegen war
etwas interessanter, jedoch bestand Suicide Club zu einem Großteil aus Kapiteln
aus Leas Sicht, Anjas Kapitel hatten einen deutlich geringeren Anteil.
Fazit
Abgesehen
davon habe ich Suicide Club sehr gerne gelesen und freue mich auf weitere
Veröffentlichungen von Rachel Heng. Ihr Schreibstil ist flüssig und gut zu
lesen und die teils scheinbare Absurdität der Handlungen der Hauptcharaktere
unterstützt den Kern der Geschichte. Für uns sind einige Gedankengänge von Lea
und Anja kaum nachvollziehbar, aber die beiden leben bereits mehr als hundert
Jahre und dies beeinflusst ihre Gedanken und Taten mit Sicherheit sehr stark.
Das Leben erhält eine andere Bedeutung, wenn kein Ende in Sicht ist.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen